Bis 1998/2001 waren sie die "Verbotende Stadt": Hermannshütte und Hochofenwerk PHOENIX West. Dann wurde es still im Dortmunder Süden. Schließung, Demontage und Arbeitslosigkeit, kurz:
Strukturwandel. Jetzt entsteht auf den riesigen Flächen nicht nur ein Technologie-Zentrum mit neuen Arbeitsplätzen, sondern auch eine neue Landschaft: ein See, ein Park, eine Flussaue. Nicht von
allem würde sich "natürlich" entwickeln. Die von der Stahlindustrie missbrauchte Landschaft wird nur dann wieder zum Lebensraum für Pflanzen und Tiere sowie zum Freizeitraum für die Anwohner,
wenn der Prozess der Umwandlung aufwändig gestaltet wird.
Der Phoenix-See entfernt sich am weitest von der Stahl-Vergangenheit. Die letzten Reste der Fundamente verschwinden im See. Hier wird ein urbanes Quartier neu erfunden, wird für ein neues Lebensgefühl gebaut.
Nördlich von See und Park ist die Emscher mit großem Maschineneinsatz bereits aus ihrer Betonrinne entlassen und vom Abwasser befreit. Sobald die Bagger fort sind, wird sich eine Ufervegetation bilden und der Eindruck eines "naturnahen" Flusses verstärkt.
Der Phoenix-Park versucht dagegen, an die industrielle Vergangenheit zu erinnern. Die Landschaftsarchitektur nimmt rudimentäre, industriell geprägte Vegetationsstrukturen auf und verwandelt sie in einen kargen Landschaftsraum: dieser Park ist nicht "romantisch", die Formen sind sachlich die Sichtachsen verweisen auf Industriedenkmäler als markante Landmarken.
Ich konzentriere mich bei meiner fotografischen Momentaufnahme auf die Renaturierung dieses ehemals industriellen Ortes. Meine Fotoserie versucht, die Transformation in ruhigen Bilder zu beobachten und darzustellen.
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